„Es steht auch nicht im Brockhaus…“Artikel vom 12.12.2022, Verlagshaus Jaumann

09.01.2023

Steinen Ausgeklügeltes Kontrastprogramm

Hans Hege 12.12.2022 - 19:47 Uhr
Beim Auftritt: Peter Geisler (links), Jaqueline Forster und Michael Herrmann. Foto: Hans Hege
 

Beim Auftritt: Peter Geisler (links), Jaqueline Forster und Michael Herrmann. Foto: Hans Hege

„Es steht auch nicht im Brockhaus…“ war der Titel des Konzerts von Jaqueline Forster (Gesang), Michael Herrmann (Klavier) und Peter Geisler (Klarinette). An die 100 Zuhörer kamen zu der Veranstaltung der Reihe „Klassik@5“ im Meret-Oppenheim-Schulzentrum.

Von Hans Hege

Steinen. Nichts von dem, was die Fans klassischer Musik angelockt habe, stehe im Brockhaus, auch den Auftritt der drei Künstler müsse man in dem Wälzer nicht suchen, behaupten die drei Vollblutmusiker, die ihre Brötchen an der Musikschule Mittleres Wiesental und bei Auftritten in der Regio verdienen.

 

An die 100 Gäste wollten bei dem Konzert der Veranstaltungsreihe des Vereins „Kunst und Kultur in Steinen“ und der Musikschule genau wissen, was denn nun nicht in dem berühmten Buch steht.

In der Region bestens bekannt

Schnell wurde klar: Es war ein ausgeklügeltes musikalisches Kontrastprogramm, zu dem die Vereinsvorsitzende Christel Mohr das Publikum begrüßte und das die Menschen in der Schulaula mal zu atemloser Stille und dann wieder zu fröhlichem Schmunzeln animierte. Jacqueline Forster war wie im Grunde immer fröhlich drauf, freute sich, „hier vor Ihnen singen zu dürfen“ und bekannte, „happy“ zu sein, weil sie neben den „Three songs of innocence“ von Arnold A. Cooke, „drei Liedern“ von Gottfried Herrmann, den launigen Morgensternliedern „Die Trichter“, „Das Knie“ und „Das Nashorn“ sowie Franz Schuberts „Hirt auf dem Felsen“ endlich auch Benjamin Brittens 1938 komponiertes Lied vom „Fish in the unruffled lakes“ vortragen dürfe.

Die drei in der Regio bestens bekannten Künstler haben sich vielleicht nicht gesucht, aber gefunden. Seit Jahren schon kennen sie sich „als musizierende und unterrichtende Kollegen“. Sie sind – so hieß es – „immer wieder in vielfältige musikalische Projekte eingebunden“ und sie treten – wie am Sonntag in Steinen – hie und da gemeinsam auf mit anderen Stücken und Liedern, die „auch nicht im Brockhaus stehen“, aber beim Publikum prima ankommen, vielleicht weil gerade in diesen bewegten Tagen poetisch-romantische Auftritte mit Humor doch so etwas wie Seltenheitswert haben.

Die Gäste genossen die „Werke der Romantik“, die sich abwechselten mit Werken des 20. Jahrhunderts um Natur- und Fantasiewesen und – passend zur Weihnachtszeit – mit dem Hirtendasein beschäftigten. Und sie bedankten sich am Ende mit lang anhaltendem Applaus für rund 60 entspannende Minuten, die schließlich mit den geforderten Zugaben aufgestockt wurden.

Reihe wird im Januar fortgesetzt

„So kann es weitergehen. Da habe ich nichts dagegen“, sagte ein Besucher auf dem Heimweg und freute sich auf die Fortsetzung der Konzertreihe: Am 22. Januar sorgen Anja Steiner (Trompete) und Liudmyla Polova am Klavier mit Stücken aus der Barockzeit bis hin zu Gershwins „Rhapsody in Blue“ für erfrischende „Töne in der Luft“. Am 26. Februar 23 zeichnen Jacqueline Forster und Ralf Ernst, begleitet am Klavier von Michael Herrmann und auf dem Cello von Ceciel Strouken, ein spannendes Bild von „französischer Spätromantik“, und das „Trio Timbre“ – Susanne Wessel (Sopran), Monika Zauter (Klavier) und Ingo Ganter (Trompete und Alphorn) – verspricht, am 26. März unter der Überschrift „Let beauty awake“ mit Kompositionen von Händel die Schönheit erwachen zu lassen.